Österreich ist ein Land der Berge, ein Land am Strome, ein Land der Äcker, ein Land der Dome. Aber auch ein Land der Kleinwindkraft?
Um dies zu beantworten, wurden im Rahmen des österreichischen Kleinwindkraftreports, Erhebungen durchgeführt. Befragt wurden Netzbetreiber, Landesförderstellen, österreichische und internationale Unternehmen (Hersteller, Planer, Errichter, Händler und Vertriebsorganisationen), welche am österreichischen Kleinwindkraftmarkt aktiv sind.
Die wesentlichsten Einflussgrößen für den Kleinwindkraftmarkt in Österreich sind:
Die rechtliche Situation
Die Qualitäts- und Zertifizierungsthemen
Die Wirtschaftlichkeit und die Kosten der Kleinwindanlage
Das Interesse der Bevölkerung
Die Anzahl österreichischer Kleinwindkraftanlagen liegt bei insgesamt 429 Stück (Stand Ende 2022). Vor allem Anlagen mit einer Leistung zwischen 1 kW und 10 kW Leistung kommen zum Einsatz.
Dieser Wert gilt als Richtwert, da vollständige Dateninformationen nicht vorhanden sind.
Die Anlagenzahl wurde im Rahmen des Kleinwindkraftreports 2022 erhoben. hot
Hinweis
In der Auswertung der Daten variierten die Ergebnisse je nach Befragungsgruppe und Leistungsbereich der Kleinwindkraftanlagen. Grund dafür ist unter anderem, dass nur ausgewählte Netzbetreiber befragt wurden und nicht von allen angefragten Unternehmen eine Rückmeldung erfolgte. Zum anderen werden Kleinwindkraftanlagen im kleinen Leistungsbereich unter 1 kW nicht gemeldet. 95,8% der in Betrieb befindlichen Anlagen sind Horizontalläufer sind.
Aktuell liegen die Kosten für Kleinwindkraftanlagen in einer Größenordnung von zirka 4.000 Euro bis 6.000 Euro pro kW Leistung. Somit liegt der Preis für eine 5 kW Anlage bei zirka 20.000 Euro.
Am österreichischen Kleinwindkraftmarkt treten Hersteller, Vertriebsorganisationen sowie Planer und Errichter aus Österreich als auch aus dem Ausland (vor allem Deutschland) auf.
Laut Kleinwindkraftreport 2015 stammen knapp 76% der in Österreich bis Ende 2015 installierten Anlagen von österreichischen Herstellern.
24% wurden aus Deutschland und China importiert und entweder direkt vom Hersteller bzw. vom nationalen Vertriebspartner, Planer oder Errichter in Österreich vertrieben.
Zum Zeitpunkt der Erhebung für den Marktreport 2015 beschäftigten sich 9 Unternehmen in Österreich mit der Produktion und Optimierung von Kleinwindkrafträdern. Einige bearbeiten bereits aktiv den österreichischen Markt mit ihren Anlagen, andere befinden sich noch im Prototypstadium. Jedoch ist die Tendenz am österreichischen Markt stagnierend. Zurückzuführen ist dies auf die vorherrschenden Rahmenbedingungen.
Um eine Kleinwindkraftanlage in Österreich verkaufen zu dürfen, braucht es keinen Zertifizierungsnachweis. Im internationalen Vergleich, ist dies schon fast eine Ausnahme. Da die Kleinwindkraftanlage in Österreich nach wie vor ein Nischenprodukt ist, wird eine freiwillige, aufwändige und teure Zertifizierung nach internationalem Standard von vielen Kleinwind-Herstellern nicht in Betracht gezogen.
Gerade im Genehmigungsverfahren verlangen die zuständigen Behörden jedoch meistens Zertifizierungsnachweise. Hier beginnt die Schwierigkeit.
Um ein Produkt im europäischen Raum auf den Markt zu bringen, bedarf es prinzipiell der Einhaltung folgender Richtlinien, die auch für Windenergieanlagen Gültigkeit haben:
CE-Richtlinien Allgemeine Produktsicherheit
Richtlinie über die Haftung für fehlerhafte Produkte
Richtlinie über die Durchführung von Maßnahmen zur Verbesserung der Sicherheit und des Gesundheitsschutzes der ArbeitnehmerInnen bei der Arbeit
2012 wurde von den Amtssachverständigen (ASV) der Bundesländer der Fachbereiche Elektro-, Maschinen-, Bau- und Umwelttechnik ein Anforderungskatalog erarbeitet, der den Behörden bei der Genehmigung von Kleinwindkraftanlagen dienen soll.
Dieser Anforderungskatalog deckt primär die Themen Sicherheit, Statik und Dokumentation ab. Leistungsfähigkeit und Qualität (Dauerbetriebssicherheit, technische Verfügbarkeit, Wartungsanfälligkeit,...) werden darin jedoch nicht abgedeckt.
Mit Stand Jänner 2017 existieren unter anderem folgende internationale Normen und Standards für die Zertifizierung von Kleinwindkraftanlagen:
Internationale Norm IEC 61400-2 (kostenpflichtig)
Aufgrund der hohen Anforderungen der internationalen Norm IEC 61400-2 gibt es in einigen Ländern der Kleinwindkraftszene vereinfachte Zertifizierungsverfahren.
Das sind unter anderem:
In der USA der SWCC Standard
In England der MCS Standard
In Japan und Dänemark gibt es ebenfalls nationale Standards
Eine weitere Abwandlung zur Zertifizierung ist die Verwendung eines Labels als Qualitätsnachweis einer Kleinwindkraftanlage.
Die internationale Energieagentur (IEA) arbeitet im Rahmen des Forschungsprojektes IEA Wind Task 27 an der Entwicklung eines Kleinwindkraft-Labels. Im Fokus des Labels liegen die Tests bei Kleinwindkraftanlagen auf Testfeldern.
Denn Kleinwindkraftanlagen unterliegen einer hohen mechanischen Belastung. Die Sicherheit muss gegeben sein, da die Ermüdungen von Bauteilen oder auch Konstruktionsfehler oft erst durch den längeren Betrieb einer Anlage sichtbar werden. Durch die Tests werden Daten zur Qualität und Leistungsperformance einer Kleinwindkraftanlage gewonnen. Zur besseren Vergleichbarkeit von Kleinwindanlagen muss man überprüfen, falls Testergebnisse vorliegen, welche Testbedingungen vorgeherrscht haben.
Die Durchführung von Feldtests ist unverzichtbar, da im Windkanal die realen Windverhältnisse nicht simuliert werden. Dies zeigten auch die Erfahrungen im Energieforschungspark. Diese gilt als die österreichische Anlaufstelle für die Durchführung von Kleinwindkrafttests bzw. Zertifizierungen.
Leistung und Jahresstromertrag
Spitzenbelastung
Dauerbelastung
Sicherheit
Wenn Prüfungsergebnisse vorliegen, stellen sich folgende Fragen:
Wer hat den Test durchgeführt (unabhängige Experten, Hersteller selbst etc.) und
Wo (Testfeld, Windkanal etc.) fand dieser statt ?
Unabhängige Institute müssen akkreditierte Unternehmen und herstellerneutral sein.
In Österreich gibt es zur Teilzertifizierung keine Anlaufstellen. Die Hersteller müssten ihre Anlagen z.B. nach Deutschland liefern, um diese zertifizieren zu lassen.
Jedoch werden in Österreich am Energieforschungspark Lichtenegg Kleinwindkraftanlagen unterschiedlichster Hersteller durch unabhängige Experten getestet und geprüft. Das Testfeld in Österreich kann nicht zur offiziellen Zertifizierung herangezogen werden, da dies selbst keine Zertifizierung nach IEC-Norm aufweist.
In Dänemark, in den USA und in Frankreich gibt es staatliche Testfelder. Für eine offizielle Zertifizierung der Kleinwindkraftanlage (z.B. IEC 61400-2) werden die Prüfungsergebnisse durch eine weitere Organisation verifiziert (z.B. TÜV-Süd, etc.). Die Zertifizierungsdokumente werden vom Zertifizierer ausgestellt. Der Zeitraum für eine Vollzertifizierung liegt bei 12 - 24 Monaten.
Hinweis
Wenn eine komplette Anlage zertifiziert wurde, werden die Prüfungsdokumente bzw. die Ergebnisse sicher gerne bereit gestellt. Zum Beispiel werden in England die Anlagen veröffentlicht, die den MCS-Standard erfüllen.
Nationale und internationale Klimaziele und Entwicklungen
Steigendes Umweltbewusstsein in der Bevölkerung
Streben nach stärkerer Energieunabhängigkeit
Ergänzung zur PV (Energieerzeugung in der Nacht und den Wintermonaten)
Informationsveranstaltungen, Forschungs-und Entwicklungsaktivitäten sowie Referenzprojekte
Fehlende Wirtschaftlichkeit
Fehlende Förderungen
Langwierige, teils willkürliche Genehmigungsverfahren sowie unterschiedliche Anforderungen in den Bundesländern
Mangelnde Markttransparenz aufgrund fehlender verpflichtender Qualitäts- und Leistungstests
Fehlender Wissenstransfer bzw. mangelnde Aufklärung der Bevölkerung
Photovoltaik meist erste Wahl für Eigenstromproduktion
Unseriöse HerstellerInnen bzw. HändlerInnen und Vertriebsorganisationen
Fehlendes Servicenetz vieler Anbieter von Kleinwindkraftanlagen
Mangelndes Commitment der Politik zur Kleinwindkraft
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